Forscher: Gewaltrisiko vergleichbar mit "Lungenkrebsrisiko durch Rauchen"
Kindersendungen im Fernsehen enthalten am meisten Gewaltszenen - knapp 6 Minuten von jeder Stunde. In Magazinen und Dokumentationen finden sich gewalttätige Szenen nicht einmal halb so häufig, in Sportsendungen äußerst selten. Selbst in Spielfilmen und Serien kommt mit rund dreieinhalb Minuten pro Stunde weniger Gewalt vor als im Kinderprogramm. Das fand ein Team um Professor Helmut Lukesch von der Universität Regensburg beim Sichten von über 700 Fernsehsendungen heraus. "Sowohl das Anschauen von Gewalt in Filmen als auch Videospiele mit Gewaltinhalten besitzen aggressionsfördernde Wirkung", sagt Lukesch im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Die Auswertung von mehr als 700 Studien bestätigte die Wissenschaftler in ihren Schlussfolgerungen. Lukesch nennt einen drastischen Vergleich für das hohe Risiko, durch Filmvorbilder selbst gewalttätig zu werden: "Die Größe des Risikos lässt sich etwa mit dem Lungenkrebsrisiko durch Rauchen vergleichen."