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E1 ist kein besonderes Qualitätsmerkmal!

Formaldehyd in Holzwerkstoffen

In den 1980er Jahren markierte der "Billy"-Skandal den Beginn der bis heute andauernden Formaldehyd-Diskussion. Das massenhaft verkaufte IKEA-Produkt führte zu massiven Beschwerden der Kunden, die Ursache war bald erkannt. Der Formaldehyd enthaltende Leim unterliegt einem permanenten Zersetzungsvorgang, dabei wird Formaldehyd. Bei billigen Qualitäten, wie sie heute nicht mehr zugelassen sind, kann so die Formaldehydkonzentration bedenkliche Konzentrationen erreichen.

Formaldehyd gilt als wahrscheinlich krebserzeugend und ist schleimhautreizend. Daneben wird vermutet, dass es die schwer einzugrenzende Krankheit MCS auslösen kann. Der Versacht  der krebserzeugenden Wirkung geht auf einen Tierversuch zurück, bei dem Ratten jahrelang extremen Formaldehydkonzentrationen ausgesetzt wurden. Solche Konzentrationen sind selbst in einem langen Arbeitsleben, bei dem täglicher Kontakt mit Formaldehyd besteht, nicht erreichbar; daher wird die krebserzeugende Wirkung auch immer wieder angezweifelt. Bei den in Wohnbereichen üblichen Konzentrationen ist die Entstehung von Krebs zumindest sehr unwahrscheinlich. Problematischer ist ohnehin die deutlich schleimhautreizende Wirkung.

Für Spanplatten wurde ein Richtwert-System geschaffen, der seither in aller Munde ist. Was es besagt und welche Sicherheit es gibt, soll hier beschrieben werden.

BezeichnungAussage
F 0Der Holzwerkstoff enthält kein Formaldehyd. (Das stattdessen verwendete Bindemittel enthält gebundene Isocyanate; diese werden in der gebundenen Form als ungefährlich angesehen; sie sind jedoch in Produktion und Verarbeitung problematisch)
E1Das Material lässt unter festgelegten Bedingungen (s.u.) nicht mehr als 0,1 ppm Formaldehyd in der Raumluft entstehen.
E2Das Material lässt unter festgelegten Bedingungen nicht mehr als 1,0 ppm Formaldehyd in der Raumluft entstehen.
E3Das Material lässt unter festgelegten Bedingungen nicht mehr als 1,4 ppm Formaldehyd in der Raumluft entstehen

ppm = "parts per million" = Millionstel Massen- oder Volumenanteile
Bedingungen: Das zu untersuchende Material wird über 15 Tage bei einer bestimmten Raumbeladung (1 m2 Platte je 1 m3 Prüfkammergröße) bei konstanter Temperatur, Luftwechselrate und Luftfeuchtigkeit aufbewahrt. Nach dieser Zeit darf die gemessene Formaldehydkonzentration in der Prüfkammer 0,1 ppm nicht überschreiten.

In der Bundesrepublik Deutschland ist für den Innenausbau und für Möbel nur die Klasse E1 zulässig. 
Zu kritisieren ist an dem Verfahren:

  • Die Konzentration von 0,1 ppm (entspricht 120 µg/m3) wird als zu hoch angesehen. Laut Literatur können Schleimhautreizungen schon beim halben Wert beginnen.
  • Die Versuchsanordnung ist als recht herstellerfreundlich zu bezeichnen. Nach dem Stand der Technik hergestellte Platten haben keine Probleme, diesen Wert einzuhalten.
  • Kritisch ist neben der langen Wartezeit bis zur Messung ist, dass die besonders abgabefreudigen Schnittkanten und Bohrlöcher vor der Untersuchung versiegelt werden.
  • Im der Praxis können höhere Werte erreicht werden. Lüftungsbedingungen, Raumbeladung, Luftfeuchtigkeit und Temperatur können von den Versuchsbedingungen abweichen.

Daher werden von verschiedenen Vereinigungen strengere Werte gefordert bzw. angesetzt. Die Jury für das Umweltzeichen Blauer Engel hat sich auf den gesetzlichen Grenzwert nicht eingelassen, sie akzeptiert nur die Hälfte. Ebenso die Mitglieder der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau und viele Möbelproduzenten: Sie verlangen von ihren Lieferanten Spanplatten, die nicht mehr als 0,05 ppm Formaldehyd ausdünsten. Die enius fordert ebenfalls diesen Wert für gesundheitsverträgliche Produkte.

Als Verbraucher sollten Sie sich daher klar sein, dass E1, das jeder Hersteller auf seinen Produkten vermerkt, kein besonderes Qualitätsmerkmal ist, sondern schlicht die Einhaltung des Geforderten bedeutet, nicht mehr. Es bedeutet nicht "formaldehydfrei", und wenn ein Verkäufer dies im Gespräch behauptet, sollten Sie ihm gleich den Rücken kehren.

Fordern Sie bessere Platten für Ihr Zuhause. Vermeiden Sie auf jeden Fall den großflächigen Einbau von E1-Platten in Ihrer Wohnung.
 


 

 

Datum:4. 12. 2000
Autor:Eckart Willer / enius

 




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