Kein Körperteil wird so beansprucht wie die Hände. Immer sind sie im Einsatz, müssen Wind und Wetter aushalten, trockene Heizungsluft ebenso wie Spülmittel und werden ständig gewaschen. Auf den Hand- und Fingerrücken und zwischen den Fingern ist die Haut besonders dünn und trocknet deshalb leicht aus. Dort sitzen auch weniger Talgdrüsen als an anderen Körperteilen.
Trockene, rissige Hände sind nicht nur ein "Schönheitsfehler", sie sind auch anfälliger für schädliche Einflüsse von außen. Bakterien und Allergene dringen leichter ein, ebenso Viren, die beispielsweise Warzen hervorrufen.
Um rauen und rissigen Händen vorzubeugen, ist Eincremen deshalb sinnvoll.
Handcremes oder auch Hand- und Nagelcremes unterscheiden sich nur wenig von den Cremes für Gesicht und Körper. Deshalb sind spezielle Pflegeprodukte für die Hände und Nägel eigentlich nicht notwendig. Eine Allzweckcreme, die genügend Fett enthält, reicht für eine angemessene Pflege aus.
Was gut für die Hände ist, pflegt auch die Nägel. Denn sie bestehen aus dem gleichen Material wie die Haut: aus Keratin. Sie sind lediglich dicker. Manche Hersteller setzen ihren Produkten noch Vitamine, Panthenol (Provitamin B5) oder Keratin zur Stärkung der Nägel zu. Doch ebenso wenig wie die Haare kann man die Fingernägel von außen ernähren. Die Zusätze sind vor allem ein Werbegag.
Damit die Handcreme pflegt und schützt und keine weitere Belastung für die Haut darstellt, sollte sie nur wirklich nützliche und unbedenkliche Bestandteile enthalten. Vor allem Hilfsstoffe wie Konservierungsmittel, Desinfektionsmittel, Emulgatoren oder Duftstoffe können auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Bedenklich sind z. B. Formaldehyd bzw. Stoffe die Formaldehyd abspalten können, halogenorganische Verbindungen (z. B. Triclosan), synthetische Moschusverbindungen und Polyethylenglykole (PEG). Der Anteil von Paraffinen oder Silikonen im Fett der Creme sollte gering sein. Diese Stoffe werden in der Regel aus Mineralölen hergestellt und imprägnieren sie, indem sie sich wie ein Film auf die Haut legen. Paraffine verschließen zudem die Poren und behindern so die Atmung.
Tipps:
- Beachten Sie, dass heißes Wasser die Hände stärker auslaugt als kaltes. Spülen Sie die Hände nach einer Heißwäsche mit kaltem Wasser nach, damit sich die Poren schließen.
- Schonen Sie Ihre Hände bei stark beanspruchenden Arbeiten mit Handschuhen.
- Statt einer speziellen Handcreme eignen sich auch Allzweck-Körpercremes mit einem hohen Fettanteil für die Pflege der Hände.
- Der Anteil der pflanzlichen Fette sollte gegenüber Mineralölprodukten wie Paraffin- oder Silikonölen möglichst hoch sein, da sie besser in die Haut einziehen.
- Cremen Sie auch die Nägel mit ein, da diese ebenfalls davon profitieren.