Flachsdämmstoffe werden aus den bei der rein mechanischen Flachsaufbereitung entstehenden Flachskurzfasern gewonnen. Dabei werden aus den Kurzfasern sogenannte Flore (dünne Faserbahnen) gebildet. Über Nadelwalzen werden die Fasern mechanisch verfilzt. Diese Bahnen bilden unter Verwendung von natürlichen Klebstoffen (Kartoffelstärke) schließlich die bekannten Dämmplatten bzw. -bahnen. Manche Hersteller arbeiten in die Platten bzw. Bahnen ein Stützgewebe aus Polyesterfasern ein, um eine höhere Stabilität des Dämmstoffes zu erreichen.
Durch Ausrüstung der Dämmplatten mit Borsalzen wird die Einstufung in die Brandschutzklasse B2 erreicht, ebenso trägt diese Behandlung zu einer Resistenz gegenüber Schädlingsbefall und Schimmelpilzen bei.
Flachsdämmstoffe besitzen eine hohe Hygroskopizität, d.h. die Fähigkeit, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und wieder an die umgebende Luft abzugeben, wodurch das Raumklima positiv beeinflusst (ausgeglichen) wird. Flachs als Dämmstoff eignet sich besonders für eine diffusionsoffene Bauweise.
Dammstoffe aus Flachs lassen sich leicht verarbeiten, auch für Heimwerker ist der Umgang mit Flachsplatten oder -bahnen problemlos möglich.
Bauphysikalische und ökonomische Daten
Rohdichte | 20 - 160 kg/m³ |
Baustoffklasse | B 2 |
Wärmeleitfähigkeit lR | 0,04 W/(mK) |
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl m | 1 - 2 |
Materialpreis für 10 cm | circa 40,- DM / m² |
Materialpreis zur Erreichung eines k-Werts von 0,4 W/(m²K) | circa 40,- DM / m² |
Einsatzmöglichkeiten
Außenwand | hinterlüftete Außendämmung, Innendämmung |
Dach | Zwischen- / Untersparrendämmung |
Massivdecke | - |
Perimeterdämmung | - |
Trennwand/Decke bei Leichtbau- Konstruktionen | Ausfachung von Ständer- und Balkenkonstruktionen |